Frank Scheuerle,


geboren 1964 in St. Georgen im Schwarzwald, besuchte parallel zu seiner Ausbildung zum Diplom-Ingenieur Kammermusikkurse für Mandoline bei Takashi Ochi und Ugo Orlandi. 1990 entschied er sich für ein Musikstudium an der Musikhochschule Heidelberg-Mannheim. Er studierte dort Mandoline bei Keith David Harris und Gitarre bei Jörg Wagner und schloss beide Studiengänge als Diplom-Musiklehrer ab. Anschließend absolvierte er 1998 die Künstlerische Abschlussprüfung für Mandoline mit der Note "sehr gut". Nebenbei rundete er sein Studium durch den Besuch zahlreicher Meisterkurse u.a. bei Luis Orlandini, David Russell, Stephan Schmidt, Evangelos Assimakopoulos, Rolf Lislevand, Michael Freimuth und Joachim Held ab.

Seit 1990 arbeitet er als Musiklehrer an verschiedenen Musikschulen und als Dozent bzw. Lehrgangsleiter bei Fortbildungslehrgängen in Deutschland und Österreich, wobei er auch Musiktheorie, Musikgeschichte, Instrumentenkunde und Gehörbildung unterrichtet. Er bildete ein Jahr lang die Spieler des Zupforchesters der Stadt Patras/Griechenland aus und arbeitete 2005 für vier Monate als Lehrer und Dirigent für die Lanarkshire Mandolin and Guitar Association in Hamilton/Schottland. Dort war er auch maßgeblich an der Neugestaltung des Lehrplans für Mandoline (Syllabus) in Großbritannien beteiligt, der im Herbst 2007 Gültigkeit erlangt hat. Er war lange Zeit regelmäßig als Dozent für das Jugendzupforchester des Bundes Deutscher Zupfmusiker (BDZ) Landesverband Hessen tätig. Seine Schüler gewannen diverse Preise bis hin zu einem 2. Bundespreis beim Wettbewerb "Jugend musiziert". Bei diesem Wettbewerb war er auf Landesebene schon selbst als Juror tätig. Er unterrichtet derzeit an der Musikschule Schramberg und ist seit 2007 auch Dozent an der Musikakademie Villingen-Schwenningen.

Als Orchesterspieler, Kammermusiker, Solist und Dirigent unternahm er zahlreiche Konzertreisen u.a. nach Japan, Australien, USA, Kanada, Spanien, Frankreich, Slowenien, Zypern, Irland, Schweden und in die Schweiz. In seinen Konzerten verwendet er auch andere Instrumente wie Mandola und Liuto forte. Er wirkte bei diversen Opernproduktionen, Orchesterwerken und literarisch-musikalischen Veranstaltungen u.a. in Zusammenarbeit mit Peter Eötvös, Heinz Holliger, Walter Nußbaum, Sebastian Tewinkel, Johannes Kalitzke, Peter Hirsch, Daniele Gatti, Michail Jurowski, Pavel Baleff, Kammersänger Carlos Krause und den Schauspielern Karl-Michael Vogler und Herwig Ursin mit, ferner bei Rundfunk- und Fernsehaufnahmen. Er ist Gastmandolinist beim Collegium Novum Zürich, beim Opernhaus Zürich und beim Theater Freiburg. 1999 war er Solist bei einer CD-Produktion des Zupforchesters der Stadt Patras. Im August 2000 produzierte er eine CD mit Werken für Traversflöte und Mandoline in Zusammenarbeit mit der Flötistin Gabriele Zucker, 2005 entstand eine Trio-CD, bei der Gabriele Zucker und der Gitarrist Peter Woelke mitwirkten, 2011 veröffentlichte er seine Solo-CD "Bach auf der Mandoline", 2018 folgte eine zweite mit dem Titel "Musik aus Renaissance und Barock".

Neben seiner regen Kammermusiktätigkeit in diversen Besetzungen mit Gesang, Streichern, Bläsern, Harfe, Gitarre und Klavier dirigierte er seit 1990 ständig ein bis drei Zupforchester. Im Juni 2000 errang das Mandolinenorchester Wiebelsbach/ Großumstadt unter seiner Leitung beim internationalen Orchesterwettbewerb in Falkenstein/ Taunus den 1. Preis in seiner Kategorie. Er war auch Gastdirigent des Tokyo Zupfensembles bei dessen Konzertreise nach Frankreich im Jahr 2008. Derzeit dirigiert er das Zupforchester Villingen-Schwenningen, das Mandolinen-Orchester Schramberg, das Mandolinen-Orchester Hardt und das Württembergische Zupforchester.

Er komponiert Werke für Mandoline bzw. Mandola solo und gibt Notenausgaben beim Musikverlag Vogt & Fritz in Schweinfurt bzw. der edition 49 in Karlsruhe und beim PAN−Verlag in Kassel heraus, daneben schreibt er Rezensionen und Berichte für verschiedene Fachzeitschriften. Komponisten wie der Koreaner Seungwoo Paik und der Engländer Julian Dawes haben Stücke für ihn geschrieben.